Die Welt ist ein Dorf

Gepostet am 4. Mrz. 2013 in Australien | Keine Kommentare

Heute menschelt es hier. Wenn Ihr nicht alle handelnden Personen kennt, ist das auch egal – es geht ja im Prinzip nur um die abermalige Bestätigung der Weisheit, dass die Welt ein Dorf ist. Und meinen geschätzten Kollegen Alfred Zerban bitte ich schon vorab um Pardon, wenn ich ein bisschen aus unserem Nähkörbchen plaudere.

Der Reihe nach: 1983 wanderte Illy mit Tochter und damaligen Ehemann nach Brisbane aus. Irgendwann in den ersten Monaten lernten sie Wolfgang Kreuzer kennen, er arbeitete als Werbetexter in derselben Firma wie Illys Ex (ebenfalls ein Wolfgang, aber ein Wolfgang G.). Später wurde Wolfgang K. (und ist es auch heute noch) Redakteur am deutschsprachigen Sender 4EB in Brisbane, arbeitet als Brisbane-Korrespondent für die deutschsprachige Zeitung DIE WOCHE in Sydney und ist zudem Regisseur und Produzent am Deutschen Theater Down Under („Mir liegt an der Pflege der deutschen Sprache“). Der Kontakt zwischen Illy und Wolfgang K. blieb über die Jahre lose erhalten (man sah sich gelegentlich, beispielsweise auf dem „Oktoberfest“ in Brisbane) und erst als Illy (meinetwegen) wieder nach Deutschland kam, schlief er ein.

Szenenwechsel. Nach seiner Zeit als angestellter Redakteur beim WDR (u. a. „Freie Fahrt ins Wochenende“) machte sich Alfred Zerban selbständig. Er belieferte deutschsprachige Radiosender im Ausland mit Nachrichten und Reportagen aus Deutschland, darunter auch 4EB in Brisbane.

Erneuter Szenenwechsel. Irgendwann vor längerer Zeit gluckten die Zerbans und die Röthigs zusammen, wahrscheinlich bei einem MPC-Treffen, ratschten über Gott und die Welt und dabei erfuhren die Zerbans, dass mein Eheweib Australierin ist und lange in Brisbane gelebt hat. Was lag da näher als die Frage: „Kennst Du den Wolfgang Kreuzer?“ „ Ja, den kenne ich!“

Letzter Szenenwechsel. Als wir, Illy und ich, jetzt bereits ein paar Wochen in Brisbane weilten, bekamen wir von Ingrid und Lothar (Illy-Bekannte, die etwa zur gleichen Zeit ausgewandert waren) eine Einladung zu ihrem runden Geburtstag – nicht, wie sonst unter Australiern üblich, zum BBQ in den Garten, sondern ins edle und ehrwürdige Courthouse Restaurant. Von den meistern anderen Gästen wussten wir, nicht aber von der Anwesenheit von Wolfgang Kreuzer und seiner Lebenspartnerin Marianne. Das „Hallo“ war dementsprechend laut und Wolfgang als Vollprofi ließ sich die Chance zu einem Radio-Interview mit der langjährigen Brisbanerin und heutigen Nachwuchs-Autorin („Hier kommt Frederik“) nicht entgehen.

Zum Schluss noch ein anderes, nicht menschelndes, aber schon zum dritten Mal angesprochenes Thema: die Fledermäuse. Illy arbeitet bei ihrer Tochter als Au-pair-Oma werktags bis etwa 18.20 Uhr. Sie springt dann ins Auto und fährt zu unserer granny-flat, wo sie gegen 18.55 Uhr ankommt, sehnsüchtig von mir erwartet und ziemlich genau dann, wenn die ersten Schwärme der bats über unser Haus ziehen. Vom Auto bis zum Haus muss Illy etwa 30, 40 Meter zu Fuß zurücklegen. Seit meinem Foto-Erlebnis mit den flying foxes (siehe Bericht 3) absolviert Illy diese Strecke mit aufgespanntem Regenschirm!

 

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